Eine aktuelle Beratung motiviert mich heute verschiedene Themen anzureißen.
Es geht um eine fondsgebundene Basisrente der Allianz mit Berufsunfähigkeitsversicherung und vermindertem Anfangsbeitrag.
Grundsätzlich gehört die Allianz im Bereich der Kapitalversicherungen zu den absoluten Marktführern.
Die Ablaufleistung gehört zu den besten am Markt und die Bonität ist absolut top. Also ein guter Partner für einen Vertrag, der die Kundin noch ca. 50-70 Jahre begleiten wird.
Denn da kommen wir schon zum ersten Manko: die Basisrente lässt sich ja bekanntlich nur als Rente auszahlen und da stellt sich natürlich die Frage, wie hoch diese wohl sein wird. Ist natürlich wesentlich von der Fondsentwicklung abhängig, ganz klar. Aber natürlich auch vom Rentenfaktor je 10.000€. Und da hält sich die Planungssicherheit in Grenzen. Denn dieser Rentenfaktor ist nicht festgeschrieben bei der Allianz. Er kann von der Gesellschaft angepasst werden.
Damit hat der Kunde zwei Unsicherheitsfaktoren:
1. wie laufen die Fonds? (Das lässt sich mit Kapitalmarkterfahrung und der guten Fondspalette noch vernünftig managen)
2. wieviel Rente kriege ich denn dann raus?
Ein riesiges Manko. Die durchschnittliche Lebenserwartung steigt aufgrund des medizinischen Fortschritts und gesünderer Lebensweise kontinuierlich an. Und das kriegt natürlich auch der Versicherungsmathematiker der Versicherung mit und passt dann mit hoher Wahrscheinlichkeit die Höhe der Rente nach unten an.
Somit erfüllt die Versicherung ihren eigentliche Zweck nur noch bedingt.
Jetzt ist bei diesem Vertrag noch eine Berufsunfähigkeitsrente integriert. Was hat das für Auswirkungen? Zum einen ist die Kundin auch in schlechten Zeiten gezwungen den Sparvertrag weiterzuführen, weil sie sonst auch ihre Absicherung gegen BU verliert. Also schlecht für das Portemonnaie, wenn es mal eng wird. Dass sie die BU-Rente natürlich voll versteuern muss, ist klar. Aber in dem Fall fast zu vernachlässigen, da mit 9.600€ Jahresrente kaum Steuern anfallen.
Und den Sparbeitrag kann sie auch im Notfall nicht beliebig reduzieren. Bei einer privaten RV/BUZ-Kombi könnte sie den Sparbeitrag für die Rentenversicherung auf das Minimum reduzieren (z.B. 25€) und somit ihre Liquidität entlasten, oder mit der Ersparnis ggf. eine geeignetere Anlageform wählen (die Kundin hat eher ein niedriges Einkommen, somit ist Rürup eigentlich nicht so spannend für sie).
Geht aber nicht, weil bei Rürup der Sparbeitrag höher als der Risikobeitrag einer BUZ sein muss.
Also eine ziemlich ungünstige Konstellation, die die Mandantin noch nicht einmal ändern kann, da sie aufgrund eines verschlechterten Gesundheitszustandes keine neue BU mehr bekommt.
Immer noch besser, als keine BU und gar kein Sparvertrag. Aber das blaue Auge, mit dem die Kundin hier davongekommen ist, ist schon ziemlich eindrucksvoll.
Hoffen wir das Beste für die Entwicklung des Rentenfaktors bei der Allianz und hauen einen Schlag rein bei der Fondspalette, damit wenigstens hier ein bisschen mehr Musik drin ist. Was das angeht, kann man bei der Allianz ja aus dem Vollen schöpfen!