Die 5 größten Missverständnisse zur Riester-Rente:
1.) Die Riester-Produkte sind zu teuer und intransparent!
DAS Riesterprodukt gibt es gar nicht. Versicherungen, Bausparer, Darlehen, Investmentfonds- alle sind förderbar und alle unterschiedlich.
Vor allem gibt es sehr kostengünstige Produkte und sehr transparente Produkte. Das bestätigen unabhängige Experten wie Stiftung Warentest oder das Institut für Transparenz in der Altersvorsorge immer wieder.Es gibt aber auch teure und intransparente Produkte.
Man muss also suchen, sich informieren und am besten unabhängig beraten lassen. Nur so findet man das Produkt, das zu einem passt.
2.) Ich darf nicht riestern!
Jeder darf riestern! Es stimmt, dass nicht jeder eine staatliche Zulage erhält, aber es gibt genug Gründe, auch ohne Zulage einen Riestervertrag zu haben:
1.) Geld-Zurück-Garantie.
2.) der Staat fördert diese Form der Altersvorsorge zusätzlich indem er auf die Abgeltungssteuer verzichtet: nach 12 Jahren und ab einem Alter von 62 ist die Hälfte des Ertrages steuerfrei.
Selbst Kinder können einen Riestervertrag besparen, bzw. bespart bekommen:
Die ganze Verwandtschaft kann einzahlen, um eine Grundlage für die Altersvorsorge zu legen. Geldgeschenke werden erst einmal so sinnvoll investiert für die Kleinen. Hier spielt die Laufzeit die zentrale Rolle. Will man beispielsweise 100.000 Euro ansparen, muss man bei 60 Jahren Laufzeit selbst nur 25.000 Euro investieren, während man bei 40 Jahren Laufzeit 40.000 Euro investieren muss. (Beispiel mit 4 % Rendite nach Kosten und monatlicher Besparung)
Auch ältere Sparer die 12 Jahre Zeit haben, können riestern und so sicherstellen:
A) kein Geld zu verlieren
B) keine Abgeltungssteuer zu zahlen
3.) Riester lohnt sich nur, wenn man viele Kinder hat!
Ein Märchen, das man sich gerne erzählt. Richtig ist, für Kinderlose kann sich Riester durchaus lohnen, da man den Beitrag zur Riester-Rente von der Steuer absetzen kann. Je nach Steuersatz kann das die jährliche Steuerlast um mehrere hundert Euro reduzieren!
Welche staatlich geförderte Altersvorsorge (Riester, Rürup/ Basis, betriebliche Altersvorsorge, Privatrente, Sparbuch/ Investmentfonds, Bausparen) den höchsten Wirkungsgrad hat, sollte man sich individuell berechnen lassen.
4.) Ich muss über 100 Jahre alt werden, damit sich Riestern auszahlt!
Was für ein Unsinn! Mal ein ganz plakatives Beispiel:
Auch ein Ehepartner, der die Kinder erzieht, ist mittelbar förderberechtigt. Er oder sie muss nur 60 Euro pro Jahr einzahlen und erhält üblicherweise die volle Förderung für sich und im Normalfall für die Kinder. Bei 2 Kindern können das bei nur 60 Euro Eigenbeitrag insgesamt allein 754 Euro an Zulagen sein. Also 60 Euro sparen, dafür am Ende des Jahres über 814 Euro Einzahlungen verbuchen, die auf jeden Fall zum Rentenbeginn zur Verfügung stehen.
Im schlimmsten Fall, wenn das Geld keine Rendite abwirft, hat man nach 30 Jahre 1.800 Euro eingezahlt, aber 24.420 Euro Guthaben, das verrentet wird.
So hat man schon nach wenigen Jahren die eingezahlten 1.800€ wieder raus.
Hier hilft eine finanzmathematische Nettorenditenberechnung eines guten Finanzberater.
5.) Riestern ist unflexibel!
Im Gegenteil, Riestern bietet viel Flexibilität– wenn man ein gutes Produkt ausgewählt hat:
- Gute Riesterprodukte lassen vollkommen flexible Einzahlungen zu: man kann Geld entnehmen, wenn mal Not am Mann ist. Man kann jederzeit Geld in beliebiger Höhe und unregelmäßig zuzahlen.
- man kann den Anbieter wechseln.
- man muss keine Rente beziehen: ja, man muss keine Rente beziehen! Wer das gesamte Kapital sofort haben will, kann sich das gesamte Kapital auf einen Schlag auszahlen lassen. Richtig ist, in diesem Fall muss man die staatliche Förderung und die Steuerermäßigungen zurückzahlen. Aber sämtliche Erträge, die die Förderung über die Jahre erwirtschaftet hat, darf man behalten!
Fazit:
Bei hunderten von Riesterprodukten am Markt kann man nur über eine unabhängige Beratung in Kombination mit einer professionellen Produktrecherche und finanzmathematischen Modellrechnungen das richtige Riester-Produkt für sich finden.
Quelle: „Riester-Rente- Die größten Missverständnisse“-Video von DWSInvestments.
Dieser Text stellt keine Handlungsempfehlung dar und soll keine Finanzberatung ersetzen. Er dient lediglich informativ