Geldanlage GoldVerbraucherfrage: „Viele Leute sind der Meinung man solle sein Geld in Gold investieren. Deswegen wollte ich mal fragen ob das eine veraltete Vorstellung ist oder ob die Geldanlage Gold noch immer rentabel ist?“

 

Finanz- und Versicherungsmakler Sebastian Ohligschläger:

Grundsätzlich gibt es keine „sichere“ Geldanlage. Es gibt für jedes Investment Szenarien wonach ein Totalverlust möglich ist.

Die Geldanlage Gold gilt in unser heutigen Zeit als sichere Anlage, hat in den 30 Jahren zuvor aber keine nennenswerte Rendite gebracht. Man kann Gold als Wertaufbewahrungsinstrument ansehen. Da sich die Kurse allerdings in den letzten zehn Jahren stark erhöht haben, besteht hier das Risiko fallender Kurse und somit eines Verlustes. Grundsätzlich kannst du immer davon ausgehen, dass eine Geldanlage immer genau dann NICHT mehr zu empfehlen ist, wenn sie von jedem angepriesen wird. Das ist bei der Geldanlage Gold bereits seit ca. 3-4 Jahren der Fall und in den letzten 1 1/2 Jahren hat es auch keine positive Rendite mehr gegeben. Das Problem bei Rohstoff-Investments ist, dass sie unproduktiv sind und somit aus sich heraus keinen Mehrwert/ Rendite erzielen (anders bei Aktien(fonds) und Immobilien(fonds) beispielsweise). Es handelt sich also um eine reine Spekulation.

Die Kurssteigerungen der Geldanlage Gold kann man zum einen damit erklären, dass den Verbrauchern/ Investoren die Inflation große Angst macht (Gold gilt als Schutz vor Inflation) und zum anderen, dass die anderen Anlageklassen (Renten, Aktien, Immobilien, Währungen) teilweise an Attraktivität verloren haben. Und irgendwo „muss“ das Geld dann schließlich hin, also steigen die Kurse.

Fazit zur Geldanlage Gold:

Eine „sichere“ Anlage gibt es nicht. Die Strategie auf verschiedene (Anlage)Pferde zu setzen, kommt dem Ziel  allerdings am Nächsten. Also sowohl auf Aktien(fonds), Renten(fonds), Immobilien(fonds), Rohstoff(fonds) und Währungen(Währungsdepots) zu setzen. Allerdings erst, wenn eine ausreichen große Rücklage vorhanden ist (mindestens 1-3 Monatsgehälter).

Der Aufbau eines „gesunden“ Portfolios ist bereits ab 500€ möglich, wird in der Praxis aber weder von Banken, noch von anderen Finanzdienstleistern gerne angeboten, da man damit nichts verdienen kann.


Sebastian Ohligschläger
Sebastian Ohligschläger

Über den Autor Sebastian Ohligschläger: Sebastian Ohligschläger ist Gründer und Inhaber des freien Finanz- und Versicherungsmaklers Ohligschläger & Berger. Als Spezialist für Cyberversicherungen berät er Firmenkunden bundesweit und schreibt regelmäßig über Sachverhalte aus der Beratungspraxis.